Dokumentation Marco Leuenberger (Verdingkinder)


Identifikation

Signatur:

Ar 698

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1940-2012

Umfang:

0.6 m


Kontext

Abgebende Stelle
Marco Leuenberger
Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Marco Leuenberger geboren 1959, Historiker. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Soziologischen Institut der Universität Basel und Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration.

Ähnlich wie in Nachbarländern, insbesondere Deutschland, rückte ab ca. 2002 das Schicksal der sog. Verdingkinder in der Schweiz in den Fokus der gesellschaftlichen Diskussion und es wurden dazu auch zahlreiche wissenschaftliche Studien lanciert. Eines der ersten grossen Projekte wurde zwischen 2005 und 2008 von Marco Leuenberger und Loretta Seglias, unter der Leitung von Ueli Mäder und Heiko Haumann, an der Universität Basel durchgeführt. Im Rahmen dieser Forschungen wurden mündliche Lebensberichte von über 270 ehemaligen Verding- und Heimkindern gesammelt. Davon wurden rund 40 in einer Publikation unter dem Titel "Ehemalige Verdingkinder erzählen" publiziert (Rotpunktverlag Zürich, 2008). Marco Leuenberger gehörte zu den treibenden Kräften, die ein bislang verdrängtes Stück Schweizer Geschichte in die Öffentlichkeit brachten.

2015 erschien von Marco Leuenberger eine sorgsam erarbeitete Studie zur Geschichte der Fremdplatzierung in der Schweiz vor, die er wiederum gemeinsam mit Loretta Seglias verfasste (Geprägt fürs Leben. Lebenswelten fremdplatzierter Kinder in der Schweiz im 20. Jahrhundert, Chronos Zürich 2015)
Übernahmemodalitäten
Dem Schweizerischen Sozialarchiv übergeben am 15.10.2021

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält diverse akademische Arbeiten zum Thema, darunter die Lizentiatsarbeit von Marco Leuenberger (Universität Freiburg, 1991), Matura- und Seminararbeiten, Diplom-Arbeiten an Fachhochschulen, Magister- und Lizentiatsarbeiten, Studien, amtliche Berichte und autobiographische Texte. Zusätzlich sind einige wenige Primärquellen vorhanden sowie eine Mappe mit Zeitungsausschnitten.
Bewertung und Kassation
Verschiedene, im Sozialarchiv bereits vorhandene Monographien wurden kassiert. Nicht Vorhandenes wurde in den Bibliotheksbestand integriert: Bernhard von Schönberg: Die Armengesetzgebung des Königreichs Sachsen. Für den practischen Gebrauch, mit besonderer Berücksichtigung organisatorischer Zwecke, in ihren wesentlichen Grundzügen erläutert, Leipzig 1864 (SOZARCH Hf 7953); Gustav Custer: Das Kostkinderwesen im Kanton St. Gallen. Beitrag zur öffentlichen und Kindergesundheitspflege, St. Gallen 1883 [Reproduktion SNB 2009] (SOZARCH Hf 7958); Paul Flückiger: Die Burgerliche Armenpflege im Kanton Bern (Diss.), Bern [1917] [1920] [Reproduktion SNB 2009] (SOZARCH Hf 7957); Max Schmid: Guschti, der Verdingbub, Februar 2007 (SOZARCH Hf 7952); Thomas Platter: Lebenserinnerungen, Felix Platter: Tagebuchblätter, Basel 1977 (SOZARCH Hf 7951) ; Frieda Pfäffli: Schweigende Kindheit, Thun 1995 (Signatur: SOZARCH Hf 7950); Walter Hiltbrunner: Aus meinem Leben, 1987 ; Walter Hess-Kyburz: Die Buchstaben – mein Leben, 1995 (SOZARCH Hf 7955); Jakob Käser: Dr Habermützer, Langenthal 2008 (SOZARCH Hf 7954); Geschichte des Waisenhauses Burg, Murten 2004 (SOZARCH Hf 7956)
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Akten in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Der Bestand wurde im November 2021 von U. Kälin und H. Villiger bearbeitet.