Identifikation
Signatur:
Ar 96
Entstehungszeitraum / Laufzeit:
1924-2003
Umfang:
0.3 m
Kontext
Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Unter dem Namen Genossenschaft Freie Jugend Uster entstand im November 1917 auf Initiative von Gustav Nüssli aus Pfäffikon eine Organisation, die der Arbeiterjugend von Uster zu einem Jugendheim verhelfen wollte. Gleichzeitig sollte dieses Jugendheim der städtischen Arbeiterjugend als Jugendherberge dienen. Bereits im Dezember 1917 wurde an der Niederusterstrasse ein zweckmässiges Heim eröffnet, das bis 1921 bestand. Nach vergeblichen Bemühungen der Genossenschaft, in Uster eine andere Liegenschaft zu finden, verlegte sie Ende 1923 ihren Gerichtsstand nach Zürich und änderte den Namen um in „Genossenschaft Proletarische Jugend Zürich“. In der neuen Genossenschaft waren anfänglich Kommunisten Ton angebend. Als Kollektivmitglieder traten ihr folgende Organisationen bei: Kommunistische Jugend Zürich, Sektion Glasschleifer des Bau- und Holzarbeiterverbandes, Bekleidungs- und Lederarbeiterverband Zürich, Kommunistische Jugendorganisation Höngg, Sozialistische Elternorganisation Zürich. 1925 wurde das Ferienheim Böschenroth am Zugersee eröffnet; zehn Jahre später (1935) wurde es geschlossen, nachdem der Gemeinderat von Meierskappel wegen angeblich unsittlichem Badebetrieb ein Badeverbot ausgesprochen hatte. Anfang Juni 1928 wurde an der Sihlfeldstrasse ein Jugendheim in Betrieb genommen. Alle zur Verfügung stehenden Zimmer waren von Anfang an belegt. Auf den 1. Oktober 1934 konnte dann der Neubau von Stefan Hüttenmoser bezogen werden. Um die Finanzierung zu sichern, war die GPJ gezwungen, eine Tochtergenossenschaft unter dem Namen „Genossenschaft Wohnheim Sihlfeld“ zu gründen. Eine bedeutende Rolle als Treffpunkt und Versammlungsort der Zürcher Arbeiterjugend spielte das alkoholfreie Restaurant Café Boy im Wohnheim Sihlfeld.
Übernahmemodalitäten
Der Aktenbestand der Genossenschaft Proletarische Jugend wurde dem Schweizerischen Sozialarchiv am 24.7.2003 von Heinz Dreyer übergeben. Früherer Standort: Wohnheim Sihlfeld, 4. Stock.
Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt
Der Bestand enthält: Statuten, Reglemente, diverse Drucksachen. Jahresberichte 1924-1999. Unterlagen zu den Ferienkolonien in Böschenroth, 1925-1931. Kontrollbücher über die Benützung der Bastelwerkstätten, 1935-1945. Diverse Korrespondenz ca. 1943-1995. Dokumentation zum Umbau 2003/2004.
Bewertung und Kassation
Mit Ausnahmen von Doubletten, Mehrfachexemplaren und einzelnen Buchhaltungsunterlagen wurden keine Kassationen vorgenommen.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.
Zugangs- und Benutzungsbedingungen
Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache
Sachverwandte Unterlagen
Verwandte Verzeichnungseinheiten
Die Genossenschaft Proletarische Jugend Zürich ist in weiteren Archivbeständen des Schweizerischen Sozialarchivs dokumentiert:
Ar 106: Nachlass Moses Mandel
Ar 137: Nachlass Max Rotter
Ar 150: Nachlass Edy Meyer
Ar 150: Fotodokumente zu Ferienkolonien in Böschenrot finden sich im Nachlass Edy Meyer (1877-1969).
Einzelne Drucksachen wurden in die Kleinschriftensammlung integriert.
Verzeichnungskontrolle
Informationen der Bearbeiter*in
Bearbeitung im Herbst 2003 durch U. Kälin