FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration: Dokumentation


Identifikation

Signatur:

Ar 690

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1981-2012

Umfang:

1.9 m


Kontext

Abgebende Stelle
FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration, Badenerstrasse 682, 8048 Zürich
Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Auslöser für die Gründung der FIZ war 1981 eine Reportage des Westschweizer Fernsehens über die Lebens- und Arbeitsbedingungen einer jungen Filipina in einem Zürcher Nachtclub. Aufgeschreckt von den darin geschilderten Zuständen formierte sich eine Gruppe von VertreterInnen von Hilfswerken, kirchlichen Kreisen und Frauenorganisationen. Zu den Initiantinnen gehörten u.a. Anne-Marie Holenstein (EvB) und Annette Kaiser von Swissaid. Anne-Marie Holenstein war dann auch die erste FIZ-Präsidentin; sie wurde 1987 von Helen Zweifel abgelöst.

Die Gruppe (Oltener Frauengruppe) wehrte sich gegen die Ausbeutung von Migrantinnen im Sexgewerbe und gegen deren Import als willfährige Ehefrauen in die Schweiz. 1985 erfolgte die Eröffnung der Geschäftsstelle des Fraueninformationszentrums Dritte Welt an der Quellenstrasse in Zürich. Erste Leiterin der Geschäftsstelle war die Ökonomin Annemarie Schmitz. Im Mai 1986 konnte ein Verein gegründet werden. Träger waren Swissaid, Fastenopfer, Terre des Hommes Schweiz, Caritas, der Evangelische Frauenbund Zürich, der Schweizerische katholische Frauenbund und der Weltkirchenrat in Genf. Der Vorstand war breit vernetzt – auch mit Frauen in denjenigen Ländern, aus denen ausgebeutete Migrantinnen stammten.

1996 erfolgte eine Namensänderung zu «Fraueninformationszentrum für Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa» ( 2000 ). Seit 2008 ist FIZ unter dem Namen «FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration» aktiv. Thematisch liegt der Fokus bis heute auf Frauenhandel, Häusliche Gewalt, Fragen zu Sexarbeit und Aufenthaltsstatus. Die Zielgruppen erweiterten sich mit der zunehmenden Globalisierung.
Übernahmemodalitäten
Der Bestand gelangte am 8. März 2021 ins Schweizerische Sozialarchiv. Die Übernahme wurde von F. Kuriki betreut.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält in erster Linie die Dokumentation und die Pressespiegel des Fraueninformationszentrums zu Frauenhandel, Sexarbeit und Migration. Ferner sind diverse einschlägige Studien aus dem In- und Ausland vorhanden. Gut dokumentiert ist die Kampagen Ero 08 gegen Frauenhandel. Vier Kampagnenplakate von 1992 («Wissen Sie...?») wurden der Abteilung Bild+Ton des Schweizerischen Sozialarchivs übergeben.

Die vorhandene Ordnung der Unterlagen wurde weitgehend übernommen.
Bewertung und Kassation
Mit Ausnahme einzelner Dubletten und Mehrfachexemplare wurden keine Kassationen vorgeneommen.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen vorwiegend in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Drucksachen Archive
Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Bearbeitet im April 2021 von U. Kälin