AVIVO Schweiz, AVIVO Suisse. Verein zur Verteidigung der Rechte der Rentner, Association de défense et de détente de tou-te-s les retraité-e-s et futur-e-s retraité-e-s


Identifikation

Signatur:

Ar 637

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1985-2013

Umfang:

0.3 m


Kontext

Abgebende Stelle
AVIVO Suisse, Lausanne
Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Die Geschichte der AVIVO ist eng verbunden mit der Geschichte der AHV. Eine nationale Alters- und Hinterbliebenen-Versicherung war schon eine Forderung des Generalstreikes im Jahre 1918. Am 6. Juli 1947 nahm das Schweizer Volk eine entsprechende Vorlage an. Um eine Verbesserung der als ungenügend empfundenen Rentenleistungen zu erreichen, wurde der Verein AVIVO gegründet. AVIVO war zunächst vor allem in den Kantonen der Westschweiz verankert. Später kamen auch Deutschschweizerische Sektion dazu, u.a. in Basel und Bern. Gründerväter der AVIVO waren Léon Nicole (GE), Henri Viret (VD), André Muret (VD), André Corswant (NE), Roger Dafflon (GE), Frédéric Blaser (NE), Karl Dellberg (VS) und Armand Forel (VD).

Die erste, grosse, nationale Aktion war die Lancierung einer Petition an die Adresse der eidgenössischen Räte im Jahre 1958. Verlangt wurde eine 5. Revision der AHV. Es wurden 151000 Unterschriften gesammelt und im Rahmen einer grossen Kundgebung der Bundeskanzlei übergeben.

Die Forderungen der AVIVO beschränkten sich nie nur auf direkte Anliegen der Rentnergeneration. So forderte beispielsweise der gesamtschweizerische Vorstand der AVIVO im Jahre 1961 gleichzeitig eine Erhöhung der AHV-Renten und eine Reduktion der Militärausgaben. Im Jahre 1962 wurde eine eidgenössische Volksinitiative lanciert, für „eine Erhöhung der AHV-Renten, um jedem Berechtigten ein Minimum an Notwendigem für ein würdiges Leben zu garantieren.“

Im Jahre 1968 organisierte die AVIVO eine Demonstration auf dem Bundesplatz, an der, am Vorabend der Diskussionen im Bundesparlament für eine 7. AHV-Revision, über 2000 Menschen teilnahmen. 1971 forderte die AVIVO eine 13. Rente, analog dem 13. Salär der Werktätigen.

Neben der AHV hat die AVIVO immer auch die Zusatzleistungen im Auge gehabt. 1972 engagierte sie sich für die Eidgenössische Volksinitiative 'für eine wirkliche Volkspension' der PdA. Neben diesen Aktivitäten auf eidgenössischer Ebene entfalteten die kantonalen und auch die kommunalen Sektionen der AVIVO verschiedenste Aktionen im Interesse der Rentnerinnen und Rentner. Diese Aktivitäten werden von der AVIVO bis heute fortgeführt. Mit der Zeit öffnete sich die AVIVO auch für Menschen, die aus anderen, linken Organisationen stammen, vorab der Sozialdemokratie, aber auch aus alternativen und grünen Organisationen und Parteien.
Übernahmemodalitäten
Die Unterlagen gelangten am 28.09.2017 ins Schweizerische Sozialarchiv. Die Übernahme wurde von Rolf Schneider betreut.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Archivspliter; vorhanden sind Unterlagen aus den Jahren 1985-2013, darunter die Akten des Präsidenten F. Kaeser und zahlreiche Nummern der Zeitschrift Espaces (2004-2013, AVIVO Genève).
Bewertung und Kassation
Kassiert wurden Dubletten und Mehrfachexemplare sowie Unterlagen, die rein administrativen Zwecken dienten.
Neuzugänge
Es werden Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher und französischer Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Der Bestand wurde im November 2017 von D. Idrizovic und U. Kälin bearbeitet.