Greenpeace Schweiz


Identifikation

Signatur:

Ar 507

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

(1977) 1984-2009

Umfang:

19.2 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
1984 bildete sich Greenpeace Schweiz als gemeinnützige Stiftung mit dem Zweck, „die öffentliche Wohlfahrt durch Bestrebungen im Natur-, Umwelt und Tierschutz zu fördern“. Seither kämpft Greenpeace Schweiz für Umweltanliegen – diskret und hartnäckig, aber öfters auch mit spektakulären bis umstrittenen Aktionen. 1986 ketteten sich Aktivisten in Crans-Montana an Bäume, um gegen die Abholzung für die Ski-WM zu protestieren. Es folgten Transparent-Aktionen gegen die Blechlawine am Gotthard, Blockaden von Atomtransporten, Kühlturm-Besteigungen beim AKW Leibstadt und Aktionen gegen Genmais-Versuche. Die meisten Greenpeace-Aktivitäten sind aber weniger medienwirksam. Sie bestehen aus Lobby-Arbeit, Schreiben von Vernehmlassungsantworten, Recherchen zu Umweltthemen, Unterstützung von Schwester-Organisationen (zum Beispiel Greenpeace Afrika beim Schutz der kongolesischen Regenwälder) oder gerichtlichen Verfahren (etwa zur umweltgerechten Sanierung der Chemie-Deponie von Bonfol JU).

1986, im Jahr der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, stieg der Mitgliederbestand von Greenpeace Schweiz von etwa 3000 auf über 10‘000 Mitglieder massiv an. 1991 besass die Organisation bereits 125‘000 Mitglieder und Gönner, 2011 waren es 168‘000. Phasen des Mitgliederwachstums und der Expansion führten immer wieder zu einer hohen zeitlichen Belastung von Angestellten und Ehrenamtlichen und – daraus resultierend – zu einem Bedürfnis nach stärkerer Professionalisierung. Zusätzliche Stellen wurden geschaffen. Klare Strukturen sollten die effiziente Zusammenarbeit im vergrösserten Team gewährleisten, ein extensives Fundraising den Ausbau finanzieren. Diese Massnahmen brachten oft Konflikte innerhalb der Organisation und des Büroteams mit sich, da sie im Widerspruch zum ursprünglichen Charakter von Greenpeace Schweiz als aktivistischer Basisorganisation standen. Seit der Gründung entwickelte sich Greenpeace Schweiz so von einer aus der Umweltbewegung hervorgegangenen Gruppierung zu einer professionellen NGO mit eigenen Fundraising- und Medienabteilungen.

Greenpeace Schweiz hat auch international Gewicht: 2011 war die Schweiz unter den 29 Greenpeace-Organisationen in 40 Ländern das drittwichtigste Geberland.
Übernahmemodalitäten
Die Unterlagen von Greenpeace Schweiz gelangten im August 2011 aus dem Hauptsitz von Greenpeace Schweiz (Heinrichstrasse 147, Zürich) in das Schweizerische Sozialarchiv. Die Übergabe wurde durch Daniel Wyniger betreut.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand von Greenpeace Schweiz umfasst Vereinsdokumente vom Gründungsjahr 1984 bis 2009. Allerdings sind aus der Zeit vor 1987 keine Protokolle der Geschäftsleitung und des Stiftungsrates vorhanden – und auch generell weniger Unterlagen als für spätere Jahre. Hingegen beinhaltet der Bestand auch vereinzelte Dokumente von Greenpeace International aus der Zeit vor 1984. Vorhanden sind u.a. die Gremienakten (Stiftungsrat, Geschäftsleitung, Team), Korrespondenzen, Planungsdokumente sowie umfangreiche Kampagnenunterlagen. Speziell hervorzuheben ist die umfangreiche Drucksachensammlung (Zeitschriften, Broschüren, Flugblätter, Kampagnenmaterial). Die lebhafte Geschichte von Greenpeace Schweiz mit mehreren Umstrukturierungen und einer hohen Personalfluktuation führten zu Schwierigkeiten bei der Archivierung, die stellenweise die Erfassung des Bestands erschwerte.

Vorhanden sind u.a. die Gremienakten (Stiftungsrat, Geschäftsleitung, Team), Korrespondenzen, Planungsdokumente sowie umfangreiche Kampagnenunterlagen. Speziell hervorzuheben ist die umfangreiche Drucksachensammlung (Zeitschriften, Broschüren, Flugblätter, Kampagnenmaterial).

Die lebhafte Geschichte von Greenpeace Schweiz mit mehreren Umstrukturierungen und einer hohen Personalfluktuation führten zu Schwierigkeiten bei der Archivierung, die stellenweise die Erfassung des Bestands erschwerte.
Bewertung und Kassation
Kassiert wurden Mehrfachexemplare, Zeitungsausschnitte und bereits in anderen Beständen des Sozialarchives vorhandene Unterlagen von Dritten (z. Bsp. SP, Abstimmungskomitees). Ausserdem wurde ein Grossteil der vorhandenen Unterlagen von Greenpeace International kassiert, da der Fokus des Bestands auf den Aktivitäten von Greenpeace Schweiz liegt.
Neuzugänge
Es werden Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Broschüren, Kleinschriften: Zeitungsausschnitte: Bibliothek

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Der Bestand wurde zwischen Oktober 2011 und Januar 2012 von U. Kälin u. H. Villiger bearbeitet.