Dokumentation „Kinder der Landstrasse“


Identifikation

Signatur:

Ar 474

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1972-1987

Umfang:

0.6 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
„Kinder der Landstrasse“ war ein Projekt der Stiftung Pro Juventute und lief von 1926 bis 1972. Das Projekt hatte zum Ziel, Kinder von Fahrenden und Jenischen („Zigeunern“) zu sesshaften Bürgern zu erziehen. Dabei wurden den Fahrenden mit Unterstützung der Vormundschaftsbehörden Kinder entzogen und jeglicher Kontakt zwischen Eltern und Kindern unterbunden. Im Regelfall war dies mit Heimeinweisungen verbunden, in einzelnen Fällen auch mit Inhaftierung bzw. Einweisung in psychiatrische Kliniken. Zwischen 1926 und 1972 waren davon rund 600 jenische Kinder betroffen. 1972 wurde das Projekt eingestellt, nachdem die Zeitschrift „Beobachter“ über die Missstände kritisch berichtet hatte. Der Bund, der die Pro Juventute jahrelang finanziell unterstützt hatte, leistete finanzielle Wiedergutmachung. Zu Anklagen gegen Verantwortliche des Projekts „Kinder der Landstrasse“ kam es nie.
Übernahmemodalitäten
Die Unterlagen gelangten am 3. Juli 2008 aus Bern ins Schweizerische Sozialarchiv. Die Übergabe wurde von Fredi Lerch betreut.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Neben einer breiten Dokumentation der Aktivitäten von Pro Juventute umfasst der Bestand Akten der Radgenossenschaft der Landstrasse sowie der Stiftung Naschet Jenische, Unterlagen betr. Wiedergutmachung und wissenschaftliche Aufarbeitung, Dokumentationen zu Einzelfällen sowie zahlreiche Zeitungsausschnitte, Publikationen und Drucksachen.
Bewertung und Kassation
Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache.

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Bearbeitung im Sommer 2008 durch U. Kälin und S. Lutstorf.