Identifikation
Signatur:
Ar 45
Entstehungszeitraum / Laufzeit:
1929-1997
Umfang:
1.4 m
Kontext
Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit wurde während des Ersten Weltkrieges im Jahre 1915 in Den Haag gegründet. Im Anschluss an die Haager Konferenz bildeten sich in verschiedenen Ländern «Frauenausschüsse für den dauernden Frieden», die sich am internationalen Kongress in Zürich 1919 zur Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF) zusammenschlossen. Die IFFF entwickelte sich in der Folge zur bedeutendsten pazifistischen Frauenorganisation der Zwischenkriegszeit. Zweimal wurden internationale Präsidentinnen der IFFF mit dem Friedensnobelpreis geehrt: die erste Präsidentin Jane Addams (1931) und die internationale Ehrenpräsidentin Emily Greene Balch (1941).
Wenige Monate nach dem Frauenkongress in Den Haag bildete sich auch in der Schweiz eine " Internationale Frauenvereinigung für den dauernden Frieden". Mitbegründerinnen waren Clara Ragaz (Zürich), Gertrud Woker (Bern), Marguerite Gobat (Genf), Frau Erismann (Zürich) und Frau Schaffner (Basel). Im Jahre 1930 zählte die Frauenliga 10 Ortsgruppen. Tragende Persönlichkeit der schweizerischen Frauenliga war Clara Ragaz, Präsidentin 1915-1946. Sie gehörte zwischen 1929 und 1946 auch dem Internationalen Exekutiv-Komitee an. Ab 1947 wurde die Frauenliga von Helene Stähelin, ab 1969 von Berthe Wicke präsidiert. Der Schweizer Zweig der IFFF löste sich 1975 auf. Im Jahr der Auflösung zählte die IFFF noch 128 Mitglieder. Am 24.5.1984 wurde die IFFF Sektion Schweiz neu gegründet. Die definitive Auflösung wurde am 21.3.1998 beschlossen.
Übernahmemodalitäten
Das Archiv der IFFF gelangte aus dem Nachlass von Frau Helen Kremos Anfang 1997 ins Schweizerische Sozialarchiv.
Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt
Der Bestand enthält: Protokolle 1931–1975. Jahresberichte 1929–1975. Korrespondenz 1932–1976. Akten zum Pax Jugendwerk 1933–1974. Schriften/Manuskripte. Rundbriefe der Women’s International League for Peace and Freedom. Akten der IFFF Sektion Schweiz (1986-1997): Statuten, Protokolle, Jahresberichte, Jahresrechnungen, Korrespondenz, Drucksachen, Fotodokumente, Verschiedenes.
Bewertung und Kassation
Kassiert wurden Doppel- und Mehrfachexemplare sowie Buchhaltungsunterlagen der letzten Jahre.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.
Zugangs- und Benutzungsbedingungen
Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache
Sachverwandte Unterlagen
Verwandte Verzeichnungseinheiten
Ar 76: Schweizerischer Friedensrat
Ar 25: Schweizerische Zentralstelle für Friedensarbeit
Veröffentlichungen
Veronika Marxer, Die pazifistisch-antimilitaristische Bewegung in der Schweiz mit besonderer Berücksichtigung der Gewaltlosigkeitsdiskussion 1918-1939, unveröffentlichte Lizentiatsarbeit der Universität Zürich, 1984
Verzeichnungskontrolle
Informationen der Bearbeiter*in
Bearbeitung im Mai 1998 durch Urs Kälin