Arbeitsgemeinschaft Freiplatzaktion Chileflüchtlinge


Identifikation

Signatur:

Ar 201.73

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1974-1997

Umfang:

0.2 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Bürgerinitiative, entstanden im Zusammenhang mit dem Militärputsch in Chile gegen den Präsidenten Salvador Allende. Anfang Dezember 1973 wurde allen politischen Gemeinden und den Kirchgemeinden der Schweiz ein Brief zugestellt. Dieser Brief enthielt die Bitte, im Rahmen einer Freiplatzaktion in jeder Schweizer Gemeinde fünf bedrohten Chilenen Aufnahme zu gewähren. Die "Freiplatzaktion für Chileflüchtlinge", wie diese Aktion fortan genannt wurde, sah sich von Hilfsangeboten aus der Bevölkerung regelrecht überschwemmt. Innert weniger Tage wurden Tausende von Freiplätzen offeriert. Später gelang es eine Fluchtroute über Argentinien und Norditalien aufzubauen. Die Flüchtlinge wurden nach ihrer Ankunft in Norditalien in Familien untergebracht und reisten gruppenweise und in Begleitung von Vertretern der Tessiner Freiplatzaktion mit den morgendlichen Pendlerzügen ins Tessin. Von dort aus wurden sie an die Lokalkomitees in der ganzen Schweiz weitergeleitet. Auf diese Weise konnten sich schlussendlich über 2000 Chilenen in die Schweiz retten.
Übernahmemodalitäten
Das Material der Arbeitsgemeinschaft Freiplatzaktion Chileflüchtlinge stammt aus dem Besitz von Herrn Andrea Planta, Binningen, und wurde dem Schweizerischen Sozialarchiv am 17. September 1997 übergeben.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält: Protokolle (Exekutiv-Komitee, Generalversammlung, Finanzkommission), Korrespondenz, Pressemitteilungen, Zeitungsausschnitte, Verschiedenes: Vermittlung von Wohn- und Arbeitsplätzen, Stipendien, Bewilligungen, Flüchtlingsdossiers mit fallbezogenen Akten etc.; Video- und Tonbandaufzeichnungen: Interviews mit Guido Rivoir und Andrea Planta.
Bewertung und Kassation
Kassiert wurden Doppel- und Mehrfachexemplare sowie einzelne Buchhaltungsbelege.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Bearbeitet im Herbst 1997 von Urs Kälin