Friedensbrigaden Nicaragua


Identifikation

Signatur:

Ar 201.255

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1983-1992

Umfang:

0.3 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Gerd Tschernitschegg (1940-2008) engagierte sich während vielen Jahren in der Solidaritätsbewegung für Zentralamerika, insbesondere für Nicaragua. Er war aktiver Teil des Netzwerkes, das ab 1984 die Einsätze der Schweizer Friedens- und Arbeitsbrigaden in Nicaragua organisierte und leitete. Ausgangspunkt der Bewegung war das „Christliche Treffen der Solidarität mit Zentralamerika“, das im Januar 1984 in Luzern stattfand. Die rund 800 Teilnehmer des Treffens solidarisierten sich mit der sandinistischen Revolution von 1979 in Nicaragua, die sich ab 1981 durch den Contra-Krieg und das Eingreifen der USA auf Seiten der Contra-Rebellen bedroht sah. Ziele der geplanten Friedensbrigaden waren es, ein Zeichen der Solidarität mit der nicaraguanischen Bevölkerung zu setzen, Anteil an ihrem Alltagsleben zu nehmen, Hilfe beim Aufbau von Infrastruktur zu bieten, aber auch Augenzeuge zu sein und die Bevölkerung durch eine gewaltfreie Haltung zu unterstützen. Zwischen 1984 und 1990 kamen mehrere Schweizer Friedensbrigaden nach Nicaragua zu Stande, deren Sinn und Wirksamkeit allerdings nicht über alle Kritik erhaben war; vor allem die Kurzeinsätze gerieten auch in den eigenen Reihen unter Beschuss.
Übernahmemodalitäten
Die Übergabe erfolgte im Sommer 2012 durch Frau Katharina Fuhrer Tschernitschegg, Birmensdorf.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält von Gerd Tschernitschegg gesammelte Unterlagen zu den Einsätzen der Schweizer Friedens- und Arbeitsbrigaden 1984-1990 in Nicaragua. Die Unterlagen umfassen unter anderem Korrespondenz, Adresslisten, Protokolle, Drucksachen, Kampagnenmaterial

Ferner sind Fotografien sowie ein Umschlag mit Klebern und Briefmarken zur Kampagne „500 Jahre Unterdrückung – 500 Jahre Widerstand“ vorhanden.
Bewertung und Kassation
Es wurden keine Kassationen vorgenommen. Hingegen wurden sechs Archivschachteln mit Zeitungsausschnitten über Zentralamerika entsorgt, da das Schweizerische Sozialarchiv für den betreffenden Zeitraum Dokumentationsbestände besitzt, die diesen Raum sehr viel breiter und vollständiger abdecken [vgl. dazu die Broschüren- und Zeitungsausschnittsammlungen QS WMN und ZA WMN Nicaragua 1944- 2006 (insg. 16 Schachteln) sowie QS WMN und ZA WMN El Salvador 1944-2006 (insg. 7 Schachteln)].

Drei Poster wurden der Abteilung Bild+Ton übergeben („Bananos de Nicaragua“, Karte Nicaragua, „El Salvador Jetzt“: Plakat zu einer Veranstaltung in der Reithalle Bern 1989).
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher, einige wenige in französischer und spanischer Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Periodika:
Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Die Verzeichnung erfolgte im August 2012 durch Gaby Pfyffer.