Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Gegründet dank der Initiative von Jakob Wegmann, Sekunderlehrer, am 7. November 1906 im Schwanen in Zürich. Zu den Teilnehmern der ersten Versammlung gehörten: Joh. Schurter, Kakob Schmid, Emil Bosshard, J.C. Ganz, Robert Seidel, Emil Debrunner, Heinrich Fridöri, Karl Huber, Ernst Heller, Rudolf Bommeli, August Walder, Albert Hess, Werner Biber, Heinrich Treichler, Heinrich Sulzer, Jakob Schellenberg, Edwin Boller, Hermann Schmid, Heinrich Güttinger, A. Schneider und Ernst Bosshart, die alle bereits einer sozialdemokratischen Organisation angehörten. Erster Präsident war R. Bommeli. Mitte Dezember 1906 trat der neue Verein mit 40 Mitgliedern der Arbeiterunion Zürich bei. Als Mitglieder der Vereinigung waren auch die Frauen stets gut vertreten ("Frl. Schälchlin", Agnes Robmann, A. Stäubli, Anna Wulfsohn, "Frl. Schiesser", "Frl. Biber", Hedwig Schmid).
Die Sozialdemokratische Lehrervereinigung organisierte zahlreiche Informationsveranstaltungen, insbesondere zu bildungspolitischen Themen (Schulgesetzreformen, Turnunterricht, Schule und Religionsunterricht, neue Schulmodelle, Stellung der Frau im Bildungswesen), und pflegte speziell die Diskussion gesellschaftlicher Fragen, beispielsweise die Vor- und Nachteile des Kino, die Frage des Beitritts zur 3. Internationalen oder den Stellenwert des Massenstreiks als Kampfmittel des Proletariats. Hervorzuheben ist, dass viele dieser Diskussionen ausführlich protokolliert sind.
In der letzten protokollierten Versammlung vom 21. Juni 1927 wurde beschlossen, eine Urabstimmung zur Frage des Beitritts zum Schweizerischen Verband des Personal öffentlicher Dienste (VPOD) durchzuführen. Dabei ging es offenbar um die Bildung eines Lehrerkartells innerhalb des VPOD. Der Ausgang der Urabstimmung und die konkreten Folgen sind nicht bekannt. Auf gesamtschweizerischer Ebene wurde am 31.05.1931 im Volkhaus Bern die Sektion Lehrer im VPOD gegründet, nachdem ein erster Versuch 1927 gescheitert war.