Staudinger, Dora (1886-1964)


Identifikation

Signatur:

Ar 198.11

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1912-1988

Umfang:

0.3 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Geb. als Dorothea Förster am 14.2.1886 in Halle/Saale, gestorben am 3.6.1964 in Wetzikon/ZH. Ihr Vater war der Theologieprofessor und Pfarrer Theodor Förster.

Von 1906 bis 1926 verheiratet mit Hermann Staudinger, erst wohnhaft in Strassburg, dann in Karlsruhe, ab 1912 in Zürich. 4 Kinder aus dieser Ehe: Eva (*1907) (später = E. Lezzi) ; Hilde (*1910) (später = H.Rüegg), Hansjürgen (*1914) ; Klara (*1916) (später = K. Kaufmann).

Von 1929 bis 1937 verheiratet mit dem Künstler Adolf Rudolf Mohler. 1929 bis 1935 wohnhaft in Hirzel, dann in Zürich. Beide Ehen wurden geschieden.

1937 bis 1953 in Zürich. Von da an, regelmässige Sommeraufenthalte in Feldis. Ab 1961 bei ihrer ältesten Tochter in Wollishofen.

DS interessierte sich schon in Karlsruhe für die soziale Arbeit und das Genossenschaftswesen. In Zürich engagierte sie sich an der Seite von Leonhard Ragaz intensiv in der Bewegung des religiösen Sozialismus, besonders auf den Gebieten des Genossenschaftswesens und des sozialen Wohnungsbaus (sie war aktives Mitglied der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich). Sie interessierte sich auch immer sehr für alle Frauenfragen und arbeitet von ca. 1925 bis 1929 in der Mutterfürsorge.

In der Hirzeler Zeit löste sie sich von jeder organisierten Tätigkeit. Trotz schwerer psychischer und materieller Bedrückung beschäftigte sie sich intensiv mit geistigen Problemen. Nach der Scheidung ihrer zweiten Ehe begann sie wieder in verschiedenen Organisationen mitzuwirken. Sie trat der Partei der Arbeit der Schweiz bei. Vor dem Krieg war sie vor allem in Organisationen gegen Krieg und Faschismus tätig, danach in der Nachkriegshilfe.

Mit zunehmendem Alter löste sie sich langsam von der kommunistischen Ideologie und deren Methoden. Sie wandte sie sich nun vermehrt wieder ihrer Familie (Enkelkinder) und der Religion zu (Beitritt zu der Gesellschaft der Freunde [Quäker]).

DS hielt zahlreiche Vorträge, von denen uns einige erhalten geblieben sind, schrieb kleinere Werke über sozialpolitische Themen und publizierte u.a. in “Neue Wege: Blätter für religiöse Arbeit“ (etwa zw. 1910-1930), sowie im “Genossenschaftlichen Volksblatt“ und im “Tages-Anzeiger für Stadt und Kanton Zürich“ (in den 40er Jahren).
Übernahmemodalitäten
Der Bestand gelangte aus dem Besitz von K. Kaufmann-Staudinger im Herbst 1996 ins Schweizerische Sozialarchiv.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält: Unterlagen zur Person, Familiengeschichtliches, Briefe (u.a. von Klär Kaufmann, Eva Lezzi, Clara Ragaz, Leonhard Ragaz, Elisabeth Thurneysen), Tagebücher, Manuskripte (z.T. unpubliziert), Fotodokumente, Verschiedenes.
Bewertung und Kassation
Aus dem Nachlass wurden entfernt: Doubletten (insbesonders von Zeitungsausschnitten), einige Fotokopien von vorhandenen Originaldokumenten, sowie der Jahresbericht 1987 der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich. Die meisten dieser Dokumente wurden von Klara K. im Hinblick auf die Erarbeitung einer Biographie ihrer Mutter gesammelt.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Die Bearbeitung erfolgte im März 1998 durch Frau Anouchka Offenstein.