Identifikation
Signatur:
Ar 1051
Entstehungszeitraum / Laufzeit:
1982-2023
Umfang:
1 m
Kontext
Abgebende Stelle
J. Sisson
Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Jonathan Sisson, geboren 1950, ist gebürtiger Amerikaner und migrierte 1973 in die Schweiz. Nach seinem B.A. Diplom in Religionswissenschaft am Kenyon College (Gambier, Ohio) absolvierte er ein weiterführendes Studium an der Universität Basel (Altphilologie, altsemitische Sprachen & biblische Exegese). Anschliessend war er als Lehrer für Religionsunterricht an einer Mittelschule (1979-1980) sowie als reformierter Pfarrer im Kanton Graubünden und St. Gallen (1981-1984) tätig und widmete sich dann in verschiedenen Organisationen der Friedensarbeit: Ab 1985 arbeitete Jonathan Sisson beim Forum für Friedenserziehung (IFOR-CH) und beim International Fellowship of Reconciliation (IFOR). Parallel dazu war er unter anderem Fachberater bei der Friedensorganisation MiZaMir in Amsterdam und bei der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi. Sisson setzte sich auf vielfältige Weise für den Frieden ein: Teils als Kursleiter zu Themen wie Konfliktbearbeitung, Versöhnung und Gewaltfreiheit, aber auch als Vertreter des IFOR bei der UNO in Genf (1996-2003). Schliesslich setzte er ab 2004 die friedensfördernde Arbeit beim Kompetenzzentrum Friedensförderung (KOFF) bei Swisspeace fort, einem Forschungsinstitut mit Sitz in Bern. Dieses arbeitet eng mit dem Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA/FDFA) zusammen, weshalb Sisson beim sogenannten «Dealing with the Past»-Projekt für beide Organisationen tätig war.
Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt
Der Bestand enthält Akten aus zahlreichen Projekten, bei denen Jonathan Sisson über eine Zeitspanne von fast 40 Jahren mitgewirkt hat. Themen dieser Projekte umfassen die Unterstützung von Flüchtlingen, die Suche nach vermissten Personen, Konfliktbearbeitung, Aufarbeitung von Kriegsverbrechen, Versöhnung und Friedenförderung im Allgemeinen. Das Material steht vorwiegend im Kontext des Jugoslawienkrieges, es sind aber auch Unterlagen zum Tibet-China-Konflikt und zu Trostfrauen («Comfort Women») in Japan vorhanden. Die Akten bestehen vor allem aus Notizen, Kurs- & Veranstaltungsprogrammen, Präsentationen, Projekt- & Forschungsberichten und Korrespondenz. Zudem sind neben rechtlichen und historischen Hintergrunddokumente auch offizielle UN-Akten vorhanden. Schliesslich sind einige Drucksachen wie Flyer, Broschüren und Rundbriefe zu Gewaltfreiheit und zum Jugoslawienkrieg Teil des Bestands.
Bewertung und Kassation
Es wurden vor allem Fremdliteratur, rechtliche Unterlagen und Dubletten kassiert.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.
Zugangs- und Benutzungsbedingungen
Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Material zu IFOR-CH besteht in deutscher und englischer Sprache. Die internationalen IFOR-Akten sind vorwiegend auf Englisch, teilweise auf Deutsch / Französisch, vereinzelt auf Japanisch / Tibetisch / in Mandarin. Akten zum «Dealing with the Past»-Projekt von KOFF/FDFA sind vorwiegend auf Englisch und teilweise auf Deutsch.
Verzeichnungskontrolle
Informationen der Bearbeiter*in
Die Bearbeitung erfolgte durch S. Büchel im Dezember 2024/Januar 2025.