Fechenbach, Felix (1894-1933) und Irma (1895-1973)


Identifikation

Signatur:

Ar 1045

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1925-2008

Umfang:

0.5 m


Kontext

Abgebende Stelle
Balz Wiederkehr, 4202 Duggingen, Enkel von Felix Fechenbach. Die Unterlagen stammen aus dem Besitz von Lotti Fechenbach, einer Tochter von Felix Fechenbach und Mutter von B. Wiederkehr. Lotti Fechenbach (1928-2017) emigrierte 1933 mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in die Schweiz.
Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Felix Fechenbach, geboren am 28. Januar 1894 in Mergentheim, verstorben am 7. August 1933 in Scherfede, war ein deutscher Journalist, Politiker (SPD, USPD), Schriftsteller und Dichter. Seine Pseudonyme waren Rudolf Franke und Nazi Jüsken. Felix Fechenbach war unter anderem befreundet mit Bertolt Brecht, Albert Einstein und Kurt Tucholsky. Von 1929 bis 1933 arbeitete Fechenbach in Detmold als Redakteur beim SPD-Organ Volksblatt (verboten ab dem 3. März 1933) und war im Widerstand gegen die Nationalsozialisten aktiv. Da er über Informanten in der lippischen NSDAP verfügte, konnte er immer wieder Interna über die Absichten und Skandale der Partei veröffentlichen. Diese unter dem Pseudonym „Nazi-Jüsken“ verfassten Glossen führten zu starken Anfeindungen. Nach der lippischen Landtagswahl am 15. Januar 1933 wurde ihm von den Nazis Redeverbot erteilt, am 11. März 1933 wurde er festgenommen und in „Schutzhaft“ überführt. Am 7. August wurde Fechenbach auf dem Weg von Detmold in das KZ Dachau im Kleinenberger Wald zwischen Paderborn und Warburg ermordet.

Felix Fechenbach war seit 1926 in zweiter Ehe mit der Krankenschwester und Wohlfahrtspflegerin Irma Epstein (1895-1973) verheiratet. Sie und die drei gemeinsamen Kinder Kurt (1927–2017), Lotti (1928–2017) und Hanni (geb. 1931) überlebten die Zeit des Nationalsozialismus– im Gegensatz zu Brüdern von Felix Fechenbach und deren Familien. Sie emigrierten zunächst in die Schweiz von dort 1946 mit Hilfe Albert Einsteins in die USA, wo Irma Fechenbach in der Nähe von Philadelphia als Krankenschwester arbeitete. 1965 kehrte Irma Fechenbach in die Schweiz zurück, wo sie 1973 starb.
Übernahmemodalitäten
Dem Schweizerischen Sozialarchiv übergeben am 21.10.2015.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält nur wenige Archivalien. Vorhanden sind primär gedruckte Texte von und über Felix Fechenbach und Irma Fechenbach
Bewertung und Kassation
Kassiert wurden Dubletten und Mehrfachexemplare sowie einige wenige städtegeschichtliche Monographien ohne Bezug zu Felix oder Irma Fechenbach.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Bearbeitet im Februar 2022 von H. Villiger und U. Kälin.