Schweizer Syndikat Medienschaffender SSM, Syndicat Suisse des Mass Media, Sindacato Svizzero dei Massmedia


Identifikation

Signatur:

Ar 622

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1942-2005

Umfang:

5.2 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Das SSM vertritt als Gewerkschaft die Anliegen der Angestellten in den elektronischen Medien. Das SSM (Gründung 22. Mai 1974) ging aus dem Vorgänger VASF (Verband der Angestellten des Schweizer Fernsehens; teils auch VAF) hervor. 1975 gehörten dem SSM 1100 Mitglieder an. Zunächst in erster Linie auf Angestellte der SRG ausgerichtet, vertrat das SSM zunehmend auch Mitarbeitende von privaten Radio- und Fernsehstationen, der Schweizerischen Depeschenagentur SDA sowie freischaffende Journalistinnen im elektronischen Bereich. Konkurrenz- oder Partnergewerkschaft sowie Vertragspartner beim SRG-Gesamtarbeitsvertrag und Mitglieder der paritätischen Kommission war der weniger kämpferisch auftretende VSRA (Vereinigung Schweizerischer Rundspruch-Angestellter) bzw. ab 1975 VSRTA (Verband Schweizerischer Radio- und Televisionsangestellter). Einzelne Gruppen des VSRTA traten dem SSM bei, eine Fusion des von zunehmendem Mitgliederschwund betroffenen VSRTA mit dem SSM scheiterte 1994. Mitte 2000 löste sich der Verband auf und traf mit dem SSM Vereinbarungen, die den Mitgliedern den Übertritt erleichtern sollten. Das SSM seinerseits plante ab Mitte der 1990er Jahre die Fusion mit mehreren anderen Verbänden zu einer grossen Mediengewerkschaft. An einer SSM-Urabstimmung kam 1998 aber kein qualifiziertes Mehr für die Fusion zur neu entstehenden Comedia zustande. Während die vorgeschlagene Fusion in der Deutschschweiz mehrheitlich Zustimmung fand, stiess sie in der Westschweiz auf breite Ablehnung. Gleichwohl stieg die Mitgliederzahl des SSM zur Jahrtausendwende auf 3536 Personen an. Wichtigste Geschäfte des SSM waren und sind die Verhandlungen des Gesamtarbeitsvertrages GAV mit der SRG (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft), der Kampf gegen Sparmassnahmen sowie die Vertretung von Mitgliedern bei arbeitsrechtlichen Konflikten. Das SSM unterhielt im August 2017 ein Zentralsekretariat sowie Sekretariate für Gleichstellung, für private elektronische Medien und für Medienpolitik in Zürich sowie Regionalsekretariate in Bern, Lausanne, Genf, Lugano. Die Geschichte des SSM zwischen 1972-2004 wird in Video-Beiträgen auf der SSM-Website abgehandelt; http://www.ssm-site.ch/uber-uns/ssm-geschichte/ [Stand August 2017]
Übernahmemodalitäten
Der Bestand wurde dem Schweizerischen Sozialarchiv aus dem Zentralsekretariat des SSM (Birmensdorferstr. 64, 8004 Zürich) übergeben. Vor Ort wurde am 09.02.2017 durch S. Länzlinger, U. Kälin und A. Vermeirssen eine Grobbewertung vorgenommen. Der Transport ins Sozialarchiv erfolgte am 28.02.2017 durch E. Meister. Die Ablieferung wurde betreut von J. Stofer.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält Akten (Protokolle, Statuten, Korrespondenz, Mitgliederinfo) der Organisationen VAF/VASF, SSM und VSRA/VSRTA sowie weiterer Teilorganisationen. Die Aktenbildner sind nicht immer klar zu eruieren und voneinander zu trennen. Es existierte eine Vielzahl an Teilorganisationen; die Benennung dieser und der entsprechenden Abkürzungen in drei Sprachregionen änderten sich mehrfach. Zudem existierte vor der Gründung des SSM ein „Zentralsekretariat der Angestelltenverbände der SRG“, das die Geschäfte von VAF und VSRA führte. Es lohnt sich je nach Forschungsthema also eine breite Suche innerhalb des Bestandes bei den verschiedenen Aktenbildnern.

Übersicht über die wichtigsten Abkürzungen:

SSM Schweizer Syndikat Medienschaffender / Syndikat Schweizer Medienschaffender; Syndicat Suisse des Mass Media; Sindacato Svizzero dei Massmedia

VASF Verband der Angestellten des Schweizer Fernsehens (teils auch VAF)

AETS Association des employés de la Télévision Suisse

APTS Associazione del Personale della Televisione Svizzera

SST Syndicat suisse de la télévision (Nachfolge-Bezeichnung für AETS)

SST Sindacato Svizzero della Televisione (Nachfolge-Bezeichnung für APTS)

VSRA Vereinigung Schweizerischer Rundspruch-Angestellter

VSRTA Verband Schweizerischer Radio- und Televisionsangestellter

FERS Fédération des Employés de la Radiodiffusion Suisse

FIRS Federazione Impiegati della Radiodiffusione Svizzera

CTJRT Communauté de Travail des Journalistes professionnels de Radio et de Télévision
Bewertung und Kassation
Wegen Schimmelbefall mussten einige Protokolle entsorgt werden (u.a.: Paritätische Kommission, Sitzung vom 08.02.1968; ca. 30% der Protokolle des Zentralvorstands von 1965). Ferner wurden Akten wie Wahlzettel, Sitzungseinladungen und Ähnliches kassiert.

Die Zeitschriften und Jahres- bzw. Tätigkeitsberichte wurden in den Bibliotheksbestand des Schweizerischen Sozialarchivs integriert; sie können über den swisscovery-Katalog bestellt werden [https://bib.sozialarchiv.ch].
Neuzugänge
Es werden Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher, französischer und italienischer Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Der Bestand wurde zwischen Juni und August 2017 von L. Hofer, M. Gafner und H. Villiger bearbeitet.