Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV, Association Suisse des Employés de Banque ASEB, Associazione Svizzera degli Impiegati di Banca ASIB


Identifikation

Signatur:

Ar 483

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1917-2013

Umfang:

9.4 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Der Schweizerische Bankpersonalverband wurde im April 1918 gegründet, nachdem sich während des Ersten Weltkriegs die Bankbeamten auf den wichtigsten Bankenplätzen zu lokalen Selbsthilfevereinigungen zusammengeschlossen hatten. Wichtigste Anliegen waren damals die Anerkennung des Verbands als Verhandlungspartner und die Anhebung der Mindestgehälter. Die Entstehung des SBPV ist nicht zuletzt auf die damals weit verbreitete Unzufriedenheit mit der Verbandspolitik des Schweizerischen Kaufmännischen Verbands (SKV) zurückzuführen. Bei der Gründung zählte der SBPV 3'500 Mitglieder in acht Lokalorganisationen. Im Gegensatz zum SKV wurden im SBPV auch das Hilfspersonal und weibliche Mitglieder aufgenommen. Seit Oktober 1918 verfügte der SBPV auch über ein eigenes Verbandsorgan: die Schweizerische Bankpersonal-Zeitung. 1920 schloss der SBPV mit dem Verband Zürcherischer Kreditinstitute die branchenweite Vereinbarung „Einheitliche Dienst- und Besoldungsverordnung“ (ED&BO) ab. Der SBPV konnte seine Struktur rasch festigen, u.a. durch die Eröffnung eines vollamtlichen Zentralsekretariats und die Schaffung einer Stellenvermittlung (1920) sowie durch die Gründung einer Arbeitslosenkasse und eines Hilfsfonds (1931 u. 1940). Seit 2001 ist der SBPV als assoziiertes Mitglied dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund angeschlossen. Fragen wie Arbeitszeit, Ferien und Freizeit, Salär, Massnahmen bei Fusionen und Restrukturierungen, Kündigungsbestimmungen, etc. sind seit 1992 in der „Vereinbarung über die Anstellungsbedingungen der Bankangestellten“ (VAB) geregelt. Der SBPV zählt aktuell (2009) rund 10’000 Mitglieder.
Übernahmemodalitäten
Die Akten des Schweizerischen Bankpersonalverbands gelangten am 08.09.2009 aus dem Sekretariat an der Monbijoustrasse in Bern ins Schweizerische Sozialarchiv. Die Übergabe wurde von der Zentralsekretärin D. Chervet betreut. 2018,2019 und 2022 erfolgten Nachlieferung.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand umfasst u.a. diverse Protokolle (Lücke bei den Geschäftsleitungs-Protokollen von 1973-1977), Rundschreiben und Korrespondenzen, Jahresberichte, Verbandsgeschichtliches, einzelne Fotodokumente. Speziell hervorzuheben sind die mehr oder weniger lückenlosen Verhandlungsakten (inkl. Lohnkonflikte), statistische Unterlagen zu Löhnen und Lebenskosten sowie die umfangreiche Korrespondenz mit den Kantonalsektionen.
Bewertung und Kassation
Kassiert wurden Mehrfachexemplare und unleserliche handschriftliche Notizen.
Neuzugänge
Es werden Neuzugänge erwartet.
Ordnung und Klassifikation
Die Nachlieferung von 2022 (2,9 Laufmeter) wurde unter 483.16.1ff verzeichnet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher, französischer und italienischer Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Der Bestand wurde im Oktober 2009 von U. Kälin und H. Villiger bearbeitet. Die Nachlieferung von 2022 wurde von L. Haag und H. Villiger bearbeitet.