Kontext
Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
In den 1980er Jahren kam es in verschiedenen Schweizer Städten zu Jugendunruhen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen rebellierten gegen eine in ihren Augen in Normen erstarrte und zur Maschinerie verkommene Gesellschaft. Zentral war dabei in allen Städten die Forderung von Räumen für eine selbstbestimmte Jugend- und Alternativkultur. Ihrem Unmut über die ablehnende Haltung des Establishments machte die Bewegung nicht nur in Krawallen Luft, sondern auch in einer Fülle von Zeitschriften und Flugblättern. Detaillierte Chronologien zu den Jugendbewegungen in den Städten Basel, Bern und Zürich finden sich auf der Internetseite sozialarchiv.ch/80.
Übernahmemodalitäten
Eingegangen ab 2000 als Schenkungen mehrerer Privatpersonen.
Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt
Die Dokumentation besteht vor allem aus Flugblättern und Flugschriften aus der Jugendbewegung und deren Umfeld. Es finden sich darunter aber auch einzelne Dokumente von Beobachtern der Bewegung.
In die Dokumentation sind unter der Signatur SOZARCH Ar 201.206.1a Unterlagen zur Aktion "10 Zürcher Widersprüche", 1992-1994, integriert. Die Unterlagen gelangten mit PdA-Akten aus dem Besitz von A. Weil im Sommer 2010 ins Schweizerische Sozialarchiv. Bei dieser Aktion handelte es sich um eine Art neues Zürcher Manifest. Die "10 Zürcher Widersprüche" wurden im Rahmen einer Pressekonferenz am 27.08.1992 vorgestellt. Zur Gruppe gehörten: die Sozialarbeiterin Ruth Berg, die Schriftstellerin Afra Weidmann, FraP-Kantonsrätin Anjuska Weis sowie die Schriftsteller H.U. Müller, Manfred Züfle und Jürgmeier. Die Thesen wurden am 28. Oktober 1992 in der Roten Fabrik zur Diskussion gestellt. Die "10 Zürcher Widersprüche" fanden wenig und eher kritische Resonanz. Das Thema wurde anlässlich der Tagung vom 11./12. Juni 1994 im Tagungszentrum Boldern, Männedorf, nochmals aufgegriffen.
Bewertung und Kassation
Doppel- und Mehrfachexemplare wurden kassiert oder in die Dokumentations- und Bibliotheksbestände integriert.
Neuzugänge
Neuzugänge werden nicht erwartet.
Zugangs- und Benutzungsbedingungen
Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache
Sachverwandte Unterlagen
Verwandte Verzeichnungseinheiten
SOZARCH Ar 201.89:
Dokumentation Umberto Blumati
SOZARCH Ar 201.112:
Dokumentation „Alte Stadtgärtnerei“ Basel
SOZARCH Ar 472:
Dokumentation Subkultur Bern
SOZARCH : SOZARCH 36.3 ff ("Jugendunruhen")
Veröffentlichungen
Heinz Nigg, Wir wollen alles, und zwar subito! Die Achtziger Jugendunruhen in der Schweiz und ihre Folgen. Zürich 2001, Signatur:
SOZARCH 108935
Hanspeter Kriesi, Die Zürcher Bewegung: Bilder, Aktionen, Zusammenhänge. Frankfurt/Main 1984, Signatur:
SOZARCH 75469
Verzeichnungskontrolle
Informationen des Bearbeiters
Die Verzeichnung erfolgte im April 2007 durch Marzell Küttel.
Aktenserien
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Diverses
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Ar 201.209.1 | Flugblätter und Flugschriften Bern
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| 1973-1982
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| Mappe 1: Bern 1970-er Jahre - ca. 1981: ‚Telefonzytigs-Zytig’; ‚Schinagu’; Flugblätter Mappe 2: Flugblätter Bern 1973-1981: Flugblätter Quartiergruppe Länggasse 1973-1976; Flugblätter 80er Bewegung; Flugblätter Friedensbewegung; Flugblätter nationale Demonstration Mappe 3: Flugblätter und Flugschriften Bern 1980 Mappe 4: Diverse Dokumente Bern 1980-1981: Chronologie der Ereignisse 14.06-19.12.1980; Flugblätter; Verein ‚Kulturzentrum Bern’ Mappe 5: Flugblätter und Flugschriften Bern 1981-1982
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Ar 201.209.2 | Diverses Basel
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| ca. 1987-1989
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| Darin: Dokumente zum Kampf um die Alte Stadtgärtnerei 1987-1989; ‚Fläscheposcht’; 2 Ausgaben von ‚Zero’ [1 Mappe]
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Ar 201.209.3 | Diverses St. Gallen
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| 1978-1990
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| Mappe 1: Zeitungsausschnitte 1978-1990; Dossier Hans Fässler; Flugschriften; Dokumente zur Grabenhalle und zur Reithalle [1 Mappe] Mappe 2: Dossier ‚Das Material’ 1982 mit verschiedenen künstlerischen Erzeugnissen Mappe 3: Mappe ‚Das Material’ 1982 mit Fotos und Flugblättern
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Ar 201.209.4 | Diverses Zürich
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| 1980-1992
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| Mappe 1: Flugblätter und Flugschriften 1980 - ca. 1983 Mappe 2: Zeitschriften rund um die 80er-Jahre-Bewegung 1980-1984 Mappe 3: Zeitschriftenbeiträge zu den Jugendunruhen 1980: ‚Lehrermagazin’; ‚pro juventute info’; ‚20 Jahre Zürcher Freizeitanlagen – Idee und Wirklichkeit’; ‚Schulszene Schweiz’; ‚Werkbund Material’; ‚Thesen zu den Jugendunruhen 1980’ Mappe 4: Dokumentation Andreas Vogt: Flugblätter, Kleinplakate, Zeitschriften, Fotographien, Kleber etc. 1980-1981 Mappe 5: Drogenpolitik und AIDS Stadt Zürich 1986-1992
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Ar 201.209.6 | Diverses Zürich
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| 1980-1981
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| 1 Mappe. Darin: - Flugblätter 1980-1981, v.a. Zürich, 51 Stück - Pressespiegel „Züri brännt“ (über den Film der Zürcher Bewegung), 1980-1981 - Zeitschriften: ACHTZIG, undat., 18 Seiten; FEIND No. 1, undat., 32 Seiten
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Ar 201.209.1b | Zürcher Jugendbewegung: Flugblattsammlung A. Tognola
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| 1980-1981
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| 1 Mappe, darin: Flugblätter aus dem Zeitraum vom 11.06.1980-26.08.1981 [Herausgeber u.a.: FFU/VSU/Fachvereine, Anwaltskollektiv, PdA, Kommunistischer Jugendverband Zürich, Autonomes Zürich, Redaktion „zürcher student“, Interessengemeinschaft Rote Fabrik, maulwurf, Radio Packeis, Soldatenkomitee, HAZ, Anti-Gilgen-Komitee, Gruppe Kraft durch Gilgen, CIVIS-Schweiz, Autonome Sanitätsgruppe (Autonome Sanität), AG Knast und Repression, POCH, RML, Rote Meer Fraktion, Roter Prolet, Luft & Lärm, arbeitsgruppe amnestie, Verein Pro Stauffacher, AG Rechtshilfe, Verein Pro AJZ, Demokratische Juristen Zürich, Verein „ALR-Finanz“, SP Zürich 2, konzept, Fachverein Ethnologie, FBB, Aktion Anti-Frostschutz, Arbeitsgruppe Frühling im Winter, Schwarze Zellen, Aktion gegen die Vereinsamung von Eisbären, Verein Weihnachtsmarsch, Lilaphon, Arbeitsgemeinschaft Wörkschop, Orang Utan Bewegung Zürich. Komitee für ein repressionsfreies Zürich, Kulturzentrum Rote Fabrik, Christen am Gotthard, Mobiles AJZ-Kino, Schnitz & Drunder, Bürgerlicher Jugendverein Zürich, Aktionsgruppe Wohnen Seefeld, Filmcooperative Zürich] [Eingang: August 2014]
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Ar 201.209.1c | Zürcher Jugendbewegung: Flugblattsammlung P. Mennel
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| 1980-1982
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| 1 Mappe [Eingang: Dezember 2015; Provenienz: Liz Mennel]
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Ar 201.209.5 | Diverses Winterthur
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| 1981-1989
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| Darin: Dokumente aus Winterthur; Flugblätter und Flugschriften [1 Mappe]
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Ar 201.209.1a | 10 Zürcher Widersprüche: Akten
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| 1992-1994
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| 1 Mappe, darin: Unterlagen zum von Jürgmeier verfassten Text, Korrespondenz, Reaktionen (u.a. von Ernst Born), Rundschreiben, Zeitungsausschnitte, Unterlagen zur Tagung vom 11./12.06.1994 [Anknüpfungspunkt der Aktion "10 Zürcher Widersprüche" war das Zürcher Manifest von 1968. Die "Widersprüche" wurden im Rahmen einer Pressekonferenz am 27.08.1992 vorgestellt. Zur Gruppe gehörten: die Sozialarbeiterin Ruth Berg, die Schriftstellerin Afra Weidmann, FraP-Kantonsrätin Anjuska Weil sowie die Schriftsteller H.U. Müller, Manfred Züfle und Jürgmeier. Das Papier ("10 Zürcher Widersprüche") wurde am 28. Oktober 1992 in der Roten Fabrik zur Diskussion gestellt. Die "Widersprüche" fanden wenig und meist eher kritische Resonanz. Das Thema wurde anlässlich der Tagung "Hoffnungslos am Ende oder Hoffen wider jede Vernunft" vom 11./12. Juni 1994 im Tagungszentrum Boldern, Männedorf, nochmals aufgegriffen.]
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